Runen
Das Wort RUNE hat
verschiedene Wurzeln: Es lässt sich auf das altnordische sowie
das angelsächsische run
zurückführen, wie auch auf das isländische
runar sowie das gotische
runa. Überall steckt
das indo-germanische Wort ru
drinnen, was so viel bedeutet wie "Geheimwissen" oder auch
"Geheimnis".
Der Sage nach gilt
der nordische Gott Odin als Schöpfer der
Runenschrift. Man sagt, dass Odin
sich das geheime Wissen um die Runen aneignete, indem er einen
Akt der Selbstopferung vollzog. Demnach soll er neun Tage und
neun Nächte am Weltenbaum Yggdrasil, von seinem eigenen Speer
durchbohrt, gehangen haben, um das geheime Wissen zu erlangen.
Man nimmt an, dass
sich die Runenschrift im 1. Jahrhundert n. Chr. im heutigen
Skandinavien entwickelt hat. Danach waren Runenalphabete in
Westeuropa zwischen 200 und 700 n. Chr. sehr stark verbreitet,
so vor allem auf den Gebieten des heutigen England, Irland,
Skandinavien und Deutschland. Anfangs war besonders das Ältere
FUTHARK verbreitet, später entwickelten sich daraus das
Jüngere Futhark sowie das angelsächsische Runenalphabet.
Das
Ältere Futhark-Alphabet *
Das Runenalphabet des
Älteren Futhark besteht aus 24 Runen, die in jeweils 3 Gruppen
(Reihen, Aett) zu je 8 Runen unterteilt sind. Jeder dieser
Reihen wurde nach einem germanischen Gott benannt:
Freyjas Aett (Acht): F - U - TH - A - R - K - G - W
Hagais Aett (Acht): H - N - I - J - EI - P - Z - S
Tyrs Aett (Tiws Acht): T - B - E - M - L - NG - D - O
Der Name dieses
Runen-Alphabets setzt sich aus den ersten sechs Runen des
Alphabets zusammen:
F - U - TH - A - R - K
FUTHARK
|
fehu
F |
Bewegliche Habe, Vieh, Gold,
Wachstum, Zeugung |
|
|
eiwaz
Ei |
Eibe, Jäger, Ausdauer,
Widerstand |
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uruz
U |
Weisheit, Lebenskraft,
Auerochse |
|
|
perthro
P |
Schicksal, Geburt,
Würfelbecher, Entscheidung |
|
thurisaz
TH |
Riese, Abwehr, Fruchtbarkeit |
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algiz
Z |
Schutz, Elch, Leben |
|
ansuz
A |
Göttliches Wesen, Atem,
Hauch, Wind, Überzeugung |
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sowilo
S |
Erfolg, Sonne, Energie |
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raiδo
R |
Reise, Weg, Ordnung, Rad,
Herrscher |
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teiwaz
T |
Dach, Himmel, Handeln, Tat |
|
kaunaz
K |
Feuer, Fackel, Licht, Öffnung |
|
|
berkano
B |
Birke, Sicherheit, Berg |
|
gebo
G |
Gabe, Geschenk, Austausch,
Bindung |
|
|
ehwaz
E |
Pferd, Verständigung |
|
wunjo
W |
Freude, Wonne, Fröhlichkeit,
Kind, Wunsch |
|
|
mannaz
M |
Ahnen, denkendes Wesen,
Mensch, Ehe, Paar |
|
hagalaz
H |
Hagelkorn, Zerstörung |
|
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laguz
L |
Wasser, Gewässer, Quelle,
Welle |
|
nauthiz
N |
Notwendigkeit, Not, Schicksal |
|
|
ingwaz
NG |
Wein, Ziel, Anfang, Ende |
|
isa
I |
Eis |
|
|
dagaz
D |
Beginn, kleiner Mond, Tag,
Dämmerung |
|
jera
J |
Ernte, Jahr |
|
|
othala
O |
Unbeweglicher Besitz, Erbe,
Heimat, Blut |
* Die Runen habe ich selbst gezeichnet.
Ursprünglich standen die Runen
nicht nur für einzelne Buchstaben, sondern auch für bestimmten
Begriffe. So steht die Rune fehu
zum Beispiel nicht nur für den Buchstaben
F, sondern auch für Vieh, Gold, Wachstum oder Zeugung.
Die im FUTHARK-Alphabet fehlenden
Buchstaben (im Sinne unseres Alphabets) wurden durch ähnlich
klingende Buchstaben oder Buchstabenkombinationen ersetzt:
C
K
V
F
Y
I
X
KS
Beim Älteren Futhark gibt es nur
zwei Satzzeichen, wie bei den meisten Runenalphabeten:
Nach jedem
Wort folgt das Zeichen: |
|
|
. |
Nach jedem Satz (auch bei Fragen) setzt man mehrere
dieser Zeichen übereinander: |
|
Quellen:
Monika Felten "Die Nebelsängerin" 2006
Michael Howard "Die Magie der Runen" 1985
de.wikipedia.org/wiki/Runen
Bilder:
www.elbenwald.de
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